Über 4,9 Milliarden Menschen nutzen weltweit soziale Medien – das sind mehr als 60% der Weltbevölkerung. Wir teilen Fotos, Meinungen, Standorte und intimste Lebensmomente mit einem Klick. Doch während wir uns vernetzen und austauschen, hinterlassen wir digitale Spuren, die wertvoller sind als wir denken. Die jüngsten Datenskandale und die stetig wachsende Zahl von Identitätsdiebstählen zeigen: Der Schutz unserer Daten in sozialen Netzwerken ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. 

1. Die versteckten Gefahren der sozialen Netzwerke

Social-Media-Plattformen sind zwar kostenlos, aber nicht umsonst. Jede Interaktion, jedes hochgeladene Foto und jede Analyse über Ihre Unternehmensseite erzeugt personenbezogene Daten. Diese Datenverarbeitung betrifft nicht nur Ihre eigene Organisation, sondern auch die Besucher der Plattform, wie bspw. Ihre Kunden, Interessenten und Mitarbeiter. 

Beispiele für relevante Datenarten in Social Media:

·Basis- und Kontaktdaten: Angaben aus Profilen, hochgeladene Kontaktlisten 

· Verhaltensdaten: Klicks, Interaktionen, Verweildauer 

· Interessen & Nutzungsprofile: besuchte Seiten, Anzeigen-Interaktionen 

· Metadaten: IP-Adressen, Geräteinformationen, Standorte 

· Bild- und Videodaten: Fotos von Veranstaltungen, Mitarbeitenden oder Kunden 

· Unternehmen sind verpflichtet, bei der Verarbeitung solcher Daten die Vorgaben der DSGVO einzuhalten. 

Für Unternehmen: Social-Media datenschutzkonform nutzen

Damit Ihr Unternehmensauftritt in sozialen Netzwerken rechtssicher ist, sollten folgende Mindestanforderungen umgesetzt werden: 

· Impressumspflicht: Ein rechtssicheres Impressum auf allen Social-Media-Kanälen 

· Datenschutzhinweise: leicht auffindbar und auf die Plattform-Nutzung abgestimmt 

· Einwilligungen: insbesondere bei Fotos und Videos von Mitarbeitern, Kunden oder Veranstaltungsteilnehmern 

· Verträge zur Auftragsverarbeitung: mit allen eingesetzten Social-Media-Tools. 

Best Practices für den datenschutzkonformen Einsatz

Neben den rechtlichen Vorgaben sollten Unternehmen eigene Prozesse und Richtlinien etablieren: 

· Trennung von privaten und geschäftlichen Accounts 

· Social-Media Guidelines für Mitarbeiter (z. B. Umgang mit Fotos oder Erwähnungen) 

· Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter zum Thema Datenschutz und Social-Media 

· Dokumentation aller Datenverarbeitungsvorgänge im Verzeichnis nach Art. 30 DSGVO 

Fotos und Videos auf Social-Media: Was gibt es zu beachten?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – Jedes Foto, das andere Personen zeigt, kann zur rechtlichen Falle werden. Das Recht am eigenen Bild ist in Deutschland streng geschützt und Verstöße können sehr teuer werden. 

Die goldene Regel der Bilderveröffentlichung

Sobald eine Person auf einem Foto erkennbar ist, haben Sie ohne deren ausdrückliche Einwilligung kein Recht zur Veröffentlichung. Das gilt für Instagram-Stories genauso wie für Facebook-Posts oder LinkedIn-Beiträge. Erkennbar bedeutet dabei nicht nur das Gesicht – auch charakteristische Merkmale, Tattoos oder die Gesamtsituation können eine Person identifizierbar machen. 

Besondere Vorsicht ist geboten bei: 

· Kinderfotos: Hier gelten verschärfte Schutzbestimmungen.  

· Mitarbeiter und Kunden: Ein Schnappschuss vom Betriebsausflug oder zufriedene Kunden im Geschäft? Ohne dokumentierte Zustimmung drohen Abmahnungen. 

So sichern Sie sich rechtlich ab: 

Dokumentation ist alles. Eine mündliche Zusage reicht zwar aus, jedoch haben Sie im Falle des Falles keine Möglichkeit, diese zu nachzuweisen. Holen Sie sich daher die Einwilligung schriftlich, sei es per E-Mail-Bestätigung oder unterschriebenes Formular. 

Bei größeren Veranstaltungen können Hinweisschilder („Es werden Fotos für Social Media gemacht“) die Teilnehmer informieren. Wichtig: Das ersetzt keine individuelle Einwilligung für erkennbare Personen, schafft aber Transparenz und ermöglicht es Gästen, sich bewusst aus dem Bild zu nehmen. 

Fazit: Datenschutz als Wettbewerbsvorteil nutzen

Ein professioneller Social-Media-Auftritt ist für Unternehmen unverzichtbar – aber nur, wenn er rechtssicher gestaltet ist. Mit klaren Prozessen, verbindlichen Richtlinien und der richtigen Beratung lassen sich Risiken minimieren und Chancen nutzen. 

Sie möchten Ihr Unternehmen oder Ihre Social-Media-Aktivitäten datenschutzkonform aufstellen? 

Ob Datenschutzhinweise, die rechtssichere Nutzung von Tracking-Tools oder Ihr gesamter Social-Media- und Webauftritt: Wir unterstützen Sie dabei, Ihr Unternehmen professionell und DSGVO-konform aufzustellen. 

Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Erstgespräch. Gemeinsam bringen wir Ihre digitale Kommunikation auf rechtlich sichere Füße.